Adventsspecial: Platz für die Natur schaffen – Ausgleichsflächen zwischen Hof und Martinlamitz

Folge 2 – Ausgleichsmaßnahme am Schloßweg im Stadtgebiet Hof

Auf dieser rund 4 Hektar großen Fläche direkt westlich neben der Bahnstrecke und südlich des Schloßwegs soll die Ausgleichsmaßnahme umgesetzt werden.

Im Rahmen der Elektrifizierung Hof–Marktredwitz bauen wir in Hof Hauptbahnhof zahlreiche Gleise und Weichen um, erneuern die Mittelbahnsteige und die Bahnsteigzugänge, ergänzen Oberleitungsanlagen, modernisieren die Signaltechnik und errichten umfangreich Lärmschutzwände. Zwischen Hof und Oberkotzau entsteht dabei auch ein neues drittes Streckengleis. Während der Bauzeit werden zusätzliche Flächen für die Bauzeit in Anspruch genommen. Die damit einhergehenden Eingriffe in die Umwelt müssen wir ausgleichen und haben dafür eine Ausgleichsfläche im Stadtgebiet Hof gesucht.

Neben den Baumaßnahmen für die Elektrifizierung Hof – Marktredwitz planen wir zeitgleich Anfang der 2030er Jahre die Erneuerung der Eisenbahninfrastruktur und Lärmschutzmaßnahmen an der Strecke 6362 Feilitzsch–Hof. Hierzu haben wir Anfang Dezember den Maßnahmenumfang veröffentlicht und damit die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet. Im Rahmen der Erneuerung errichten wir zwischen Feilitzsch und Unterkotzau eine neue Überleitstelle, erneuern alle Gleise zwischen Gutenfürst und Hof und modernisieren die Signaltechnik. Dabei profitieren die Bürger:innen in der Region auch von Schallschutzmaßnahmen.

 

Heute muss der Straßenverkehr unter der Eisenbahnbrücke am Schloßweg noch mit einer Ampel gesteuert werden.

Eine umfassende Erneuerung erfolgt dabei auch für die Eisenbahnbrücke (EÜ) am Schloßweg in Hof. Diese wird auf eine Breite von 14,6 Metern und eine Durchfahrtshöhe von 4,5 Meter erweitert. Das neue Brückenbauwerk soll während einer möglichst kurzen, 4-wöchigen Vollsperrung der Bahnstrecke von der Ostseite eingeschoben werden. Dafür müssen mehr als 50.000 Kubikmeter Erdstoffe aus dem bestehenden Bahndamm westlich des bestehenden Bauwerks auf einer Baulogistikfläche zwischengelagert werden. Nachdem dann die neue Brücke von der Ostseite eingeschoben wurde, der Bahndamm wieder hergestellt ist und die Oberleitungsanlage angepasst ist, kann die Fläche zu einer umfassenden Ausgleichsfläche für den Naturschutz genutzt werden.

 

 

Auf dieser Fläche südlich des Schlosswegs zwischen der Leopoldstraße und der Bahnstrecke Leipzig – Hof entsteht die Ausgleichsmaßnahme

Die Fläche südlich des Schlosswegs zwischen der Leopoldstraße und der Bahnstrecke Leipzig – Hof wird von der DB erworben und während der Baumaßnahmen als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt. Nach Abschluss der Baumaßnahmen erschaffen wir auf der Fläche Streuobstwiesen und Strukturierungsmaßnahmen für eine ausgewogene Landschaft. Zum größten Teil wird auf der vier Hektar großen Fläche eine extensive Streuobstwiese mit alten, heimischen Arten entstehen. Streuobstbestände tragen erheblich zur Naherholung bei. Sie sind fest verwurzelt in unserer Kulturlandschaft und weisen darüber hinaus einen erheblichen ökologischen Wert auf, da sie Lebensraum für mehr als 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten bieten. Für eine strukturierte Landschaft planen wir außer der Streuobstwiese noch verschieden Feldgehölze und Hecken, wie zu Beispiel Schlehe, Weißdorn und Hasel. „Auch diese sind bedeutende Bestandteile unserer Kulturlandschaft, das Landschaftsbild wird durch sie gegliedert und geprägt. Außerdem erfüllen sie wichtige agrarökologische Funktionen, denn sind ein bewährtes Mittel gegen Bodenerosion, sorgen für Windschutz und halten flächig Wasser zurück, was sich insbesondere bei heftigem Niederschlag besonders auszahlt“, erklärt Stefan Kaiser, Projektingenieur für Umweltschutz im Team Elektrifizierung Hof–Marktredwitz.

Für heimische Wildtiere erlaubt die vielfältige Struktur auf engstem Raum eine sehr verschiedenartige Nutzung als Nahrungsquelle, Brut- und Aufzuchtplatz, Ruhestätte und als Winterquartier.

Als weitere Strukturierungsmaßnahme sind Lesesteinriegel geplant. Dabei handelt es sich um längliche Aufschichtungen von Steinen unterschiedlicher Größe, die sich gut in das Landschaftsbild einfügen. Insbesondere Reptilien, z.B. Zauneidechsen, können sich dort sonnen und vor Gefahren oder ungünstigen Witterungsverhältnissen zurückziehen.

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