DB macht historische Bahnbrücken in Hochfranken fit für die Zukunft

Hoch oben am Egertalviadukt in Marktleuthen entnahmen wir Anfang Juli Bohrkerne zur Materialuntersuchung

Die hochfränkische Mittelgebirgslandschaft zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald durchziehen tief eingeschnittene Flusstäler. Schon Mitte des vorletzten Jahrhunderts erforderte der Eisenbahnbau zwischen Hof und Marktredwitz besonders hohe Ingenieurskunst. Die Talviadukte, etwa an Saale und Eger, sind auch heute noch eindrucksvolle Brückenbauten ihrer Zeit. Diese historischen Brücken will die Deutsche Bahn fit machen für die Zukunft.

Die Elektrifizierung des Ostkorridors zwischen Hof und Regensburg bringt für die Bevölkerung nicht nur emissionsarme Züge, sondern auch mehr Lärmschutz. Dieser wird auf Neubaustandard mit Schallschutzwänden im Bereich von Wohngebieten geplant. Auch Eisenbahnüberführungen wie die Talviadukte müssen diese tragen. Dabei müssen die historischen Bauwerke das höhere Gewicht von größeren Fahrbahnwannen und den neuen Lärmschutzwänden aufnehmen. Die auf die Lärmschutzwände einwirkenden dynamischen Windlasten müssen ebenfalls von den Bauwerken aufgenommen werden können.

 

 

 

Mit großem Gerät untersuchten wir im Frühjahr 2023 das Saaleviadukt in Hof

Das DB-Planungsteam untersucht daher frühzeitig die Bausubstanz der bestehenden Brücken und den umgebenden Baugrund für den Bahnausbau. Dafür wurden im Frühjahr 2023 am Saaleviadukts in Hof umfangreiche Erkundungsbohrungen durchgeführt. „Die Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Bodens hilft zum Beispiel, Oberleitungsmasten optimal zu setzen und deren Gründungsart im Boden bestimmen zu können“, erklärt Projektleiter Matthias Holfeld.

Anfang Juli hat die Bahn in das Egertalviadukt bei Marktleuthen moderne Messtechnik eingebracht. Ein mehrmonatiges Monitoring soll die Krafteinwirkungen aus dem Zugverkehr und der Windbelastung auf die 1927/28 erbaute Brücke prüfen und das Material der 1971 durchgeführten Renovierung bewerten. Die Materialuntersuchungen werden dabei durch Entnehmen von Bohrkernen am Egertalviadukt durchgeführt. Anschließend wird prognostiziert, welche Maßnahmen an der Brücke durchgeführt werden müssen, um auch die höhere Belastung der Lärmschutzwände tragen zu können. „Klar ist, dass an der Brücke mittelfristig Instandhaltungsmaßnahmen notwendig werden. Jetzt haben wir die Chance, im Zuge der Elektrifizierung die Eisenbahnüberführungen in Hochfranken dort zu modernisieren, wo es notwendig ist“, kündigt Projektleiter Holfeld an.

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